Angst macht, was unbekannt ist. Deshalb wollen wir dir genauer erklären, wann du deinen ersten Termin beim Frauenarzt vereinbaren solltest, was du bei deinem ersten Besuch erwarten kannst und weshalb du keine Angst vor dem Frauenarzt haben musst – schließlich steht bei dem Ganzen eine Sache im Fokus: deine Gesundheit.
Zum ersten Mal zum Frauenarzt – der richtige Zeitpunkt
Eins schon mal vorab: Ein konkretes Alter, zu dem du zum ersten Mal zum Frauenarzt gehen solltest, gibt es nicht per se. Vielmehr geht es darum herauszufinden, wann dir ein Gynäkologe bei gesundheitlichen Themen und Problemen weiterhelfen kann. Deshalb können beispielsweise auch schon Kinder zum Frauenarzt. Spätestens ab 20 sollte man aber regelmäßig zur Krebsvorsorge zum Frauenarzt.
Aber wenn nicht das Alter ausschlaggebend für den ersten Frauenarztbesuch ist, was dann? Wir haben eine Liste für dich zusammengestellt: Wenn mindestens eine der folgenden Aussagen auf dich zutrifft, hast du einen guten Grund, deinen ersten Termin beim Frauenarzt zu vereinbaren:
- Du hast Menstruationsbeschwerden, also starke Schmerzen, eine unregelmäßige, eine besonders lange oder kurze Periode
- Du bemerkst ungewöhnliche Veränderungen in deinem Zyklus
- Du wirst voraussichtlich bald sexuell aktiv und möchtest die richtige Verhütungsmethode finden bzw. mit einem Experten über das Thema Verhütung sprechen
- Du hast starken Ausfluss
- Du hast Schmerzen in der Scheide (unabhängig von äußeren Einflüssen oder bspw. wenn du auf die Toilette gehst)
- Du hast Fragen rund um deine Periode, Geschlechtsverkehr oder sonstige gynäkologische Themen
- Du möchtest sichergehen, dass du in gynäkologischer Hinsicht gesund bist (also eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen)
Termin für den ersten Besuch beim Frauenarzt
Der erste Frauenarzttermin: Das kannst du erwarten
Bei deinem ersten Besuch einer Frauenarztpraxis werden für gewöhnlich zunächst deine Daten aufgenommen. Das heißt, du füllst vorab im Wartezimmer ein Formular mit Informationen wie deinem Namen, deiner Adresse, deinem Geburtsdatum etc. aus. So kann dich das Praxisteam in die Kartei aufnehmen.
Nachdem du dann ins Behandlungszimmer geführt wurdest, lernst du deinen Frauenarzt kennen. Ihr führt dann in der Regel – ganz normal am Schreibtisch des Arztes sitzend – ein Erstgespräch, in dem der Frauenarzt deine gynäkologischen Eckdaten abfragt. Beispielsweise geht es dabei darum, wie deine Periode verläuft (ob du einen regelmäßigen, beschwerdefreien Zyklus hast) und ob du sexuell aktiv bist. Wenn du keine weiteren Anliegen hast, kann dein Termin an diesem Punkt auch schon zum Ende kommen – eine gynäkologische Untersuchung ist beim ersten Frauenarztbesuch nicht zwingend notwendig.
Frauenarztuntersuchung auf dem Stuhl
Bist du zur jährlichen Untersuchung da, wirst du in einen Bereich geleitet, wo du dich untenrum ausziehen kannst. Dein Oberteil kannst du aber während der Untersuchung anlassen – das kann dir etwas Sicherheit geben. Danach nimmst du auf dem Untersuchungsstuhl Platz. Der Arzt macht dann zwei Abstriche in deiner Scheide, die er auf Bakterien, Krankheiten und sonstige Auffälligkeiten untersucht. Außerdem tastet er in diesem Schritt die Gebärmutter von innen und außen, also am Bauch entlang, ab. Ist er auch damit fertig, kannst du dich untenrum wieder anziehen.
Wenn Fragen oder Beschwerden rund um die Brust bestehen, kannst du mit deinem Frauenarzt auch konkret über dieses Thema sprechen – gegebenenfalls kommt es dann auch zur Untersuchung. Dann ziehst du dein Oberteil aus und es folgt die Tastuntersuchung der Brust und Achseln. Hier stellt der Arzt sicher, dass du keine Knoten oder Geschwüre in diesen Bereichen hast.
Übrigens
Angst vor dem Frauenarzt
Es ist total verständlich, dass du vor und auch während deines ersten Besuchs beim Frauenarzt etwas aufgeregt bist – schließlich lässt du einen (noch) fremden Menschen in deine Intimsphäre. Deshalb ist es jederzeit okay, wenn du sagst, dass du dich mit einer bestimmten Untersuchung nicht wohlfühlst. Es geht um deinen Körper und dein Wohlbefinden – da kannst du jederzeit “Stopp” sagen.
Gleichzeitig kannst du aber immer im Hinterkopf behalten, dass der Frauenarzt dir helfen möchte, täglich unzählige Untersuchungen hat und jede Patientin routiniert behandelt.
Tipps für den ersten Frauenarztbesuch
- Wenn du dich in Begleitung wohler fühlst, frag einfach vorab bei deiner Praxis nach, ob du ein Familienmitglied oder eine Freundin mitbringen kannst. Das kann etwas Entspannung in die Situation bringen.
- Um dich auf dem Untersuchungsstuhl “angezogener” zu fühlen, kannst du ein Kleid oder ein längeres Oberteil anziehen, das du dann auch auf dem gynäkologischen Stuhl anlassen kannst.
- Wenn du konkrete Fragen hast, notiere sie dir am besten vor deinem Termin beim Frauenarzt. So vergisst du in der eventuellen Aufregung auch sicher nichts.