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Was bedeuten die Stufen beim Pap-Abstrich?

09/11/2023
Was bedeuten die Stufen beim Pap-Abstrich?
Was bedeuten die Stufen beim Pap-Abstrich?

Ein auffälliger Befund beim Pap-Abstrich kann sehr beunruhigend sein. Doch auch ein auffälliges Ergebnis ist meistens kein Grund zur Sorge. Wir erklären genau, für was die einzelnen Stufen des Pap-Abstrichs stehen und was das Ergebnis für den weiteren Behandlungsverlauf bedeutet.

Pap-Abstrich-Befund verstehen

Um Gebärmutterhalskrebs möglichst früh zu erkennen, ist der Pap-Abstrich neben dem HPV-Test und der HPV-Impfung das wichtigste Mittel. Mit ihm lassen sich Zell- und Gewebeveränderungen erkennen. Diese können ein Hinweis auf Gebärmutterhalskrebs oder Vorstufen sein.

Wie erhalte ich das Ergebnis meines Pap-Abstrichs

Die Praxis kontaktiert Sie in den meisten Fällen telefonisch, falls konkreter Handlungsbedarf besteht und bespricht mit Ihnen das weitere Vorgehen. Bei einem auffälligen Ergebnis, das jedoch keiner Handlung bedarf, erhalten Sie häufig einen Brief, bei unauffälligen Ergebnissen werden Sie nicht kontaktiert. Wie genau das Vorgehen in Ihrer Praxis ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. 

Auffälliger Pap-Abstrich – Was jetzt?

Wenn Sie regelmäßig die Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge wahrnehmen, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass Sie im Laufe Ihres Lebens irgendwann einmal ein auffälliges Ergebnis erhalten. 

Doch ein auffälliger Pap-Abstrich muss kein Grund zur Sorge sein: Meist handelt es sich lediglich um eine Entzündung am Muttermund und dem Gebärmutterhals, die für die Werte verantwortlich ist. Und auch wenn es bereits zu ersten Gewebeveränderungen kam, ist dies keine Krebsdiagnose! Denn vor allem bei jungen Frauen bis 30 Jahren sind Zellveränderungen relativ häufig und bilden sich meistens von alleine wieder zurück. Die Entfernung ist nur dann notwendig, wenn die Veränderungen nicht von alleine abheilen. Deshalb müssen solche Veränderungen regelmäßig kontrolliert werden. 

Falls tatsächlich Krebsvorstufen vorliegen, können diese ein Hinweis auf Gebärmutterhalskrebs sein. Dazu müssen allerdings noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden. 

Was bedeuten die Stufen beim Pap-Test?

Die Klassifizierungen Pap 0, I, II, III, IV oder V zeigen den Grad der Veränderungen an. Doch was bedeuten diese Stufen genau? 

Wir erklären Ihnen, für was die einzelnen Ziffern stehen und was das Ergebnis für Sie bedeutet. Natürlich hängt der Behandlungsverlauf aber auch von Ihrer individuellen Anamnese ab, die Ihr Arzt oder Ihre Ärztin am besten kennt. Besprechen Sie das Ergebnis am besten bei Ihrem nächsten Besuch in der Praxis. 

Pap 0: 
Der Abstrich konnte nicht ausgewertet werden und sollte in den nächsten zwölf Wochen wiederholt werden. 

Pap I: 
Hierbei handelt es sich um einen unauffälligen Befund. Deshalb werden Sie bei solch einem Ergebnis in den meisten Fällen nicht von der Praxis kontaktiert. Es wurden keine Zellveränderungen festgestellt. Sie können die Vorsorgeuntersuchungen im bekannten Intervall weiterführen: Unter 35 Jahren jährlich und über 35 alle drei Jahre zum Ko-Test. 

Pap II: 
Auch bei Pap II handelt es sich um ein normales Zellbild. Jedoch liegen leichte Zellveränderungen oder Entzündungen vor, die in der Regel nicht behandlungsbedürftig sind. Meistens bekommen Sie das Ergebnis per Brief von Ihrer Praxis. Seien Sie aber unbesorgt: Es besteht kein Verdacht auf Krebsvorstufen oder Krebs. Je nach Befund und abhängig von verschiedenen Faktoren wie Ihrem Alter oder dem Ergebnis Ihres HPV-Test wird nun ein unterschiedliches Vorgehen vorgeschlagen: 

Pap IIa: 
Ihr Befund war unauffällig. Das kleine a steht jedoch für „Anamnese“ – Sie hatten also in der Vergangenheit schonmal ein auffälliges Ergebnis. Je nachdem, wie der frühere Befund aussah, entscheiden der Arzt oder die Ärztin, in welchem Intervall Sie untersucht werden. Dieser Aspekt wird berücksichtigt, um die weitere Vorgehensweise besser auf die individuelle Situation der Frau abzustimmen. Auch das Alter der Frau und die Phase ihres Lebens, ob vor oder nach den Wechseljahren, fließen in die Bewertung ein.

Pap III: 
Bei Pap III handelt es sich um einen unklaren Befund, dessen Ursache ohne weitere Untersuchungen nicht festgestellt werden kann. Dies ist zum Beispiel möglich, wenn das Probenmaterial schlecht erhalten ist. Die Zellen erscheinen stark beschädigt, entzündet oder verkleinert. Um die Ursache festzustellen, wird meist eine Scheidenspiegelung (Kolposkopie) innerhalb von 3 Monaten empfohlen.

Pap IIID:
Pap IIID bedeutet, dass leichte bis mittelschwere oberflächliche Zellveränderungen vorliegen, sogenannte Dysplasien. Je nach Schwere der Veränderung wird unterteilt in Pap IIID1 und Pap IIID2. Bei ausgeprägten Dysplasien handelt es sich um Krebsvorstufen, die allerdings zu 100% heilbar sind und sich zum Teil sogar von selbst zurückbilden können. 

Pap IIID1: 
Je nach Befund und abhängig von verschiedenen Faktoren wie Ihrem Alter oder dem Ergebnis Ihres HPV-Tests wird nun ein unterschiedliches Vorgehen vorgeschlagen. Möglich sind kürzere Intervalle zur Vorsorge, eine Scheidenspiegelung (Kolposkopie) und andere Maßnahmen. 

Pap IIID2: 
Es sollte innerhalb von 3 Monaten eine Scheidenspiegelung (Kolposkopie) durchgeführt werden.

Pap IV: 
Pap IV bedeutet, dass Krebsvorstufen, Krebs im Frühstadium oder Krebs möglich sind, denn es liegen schwere Zellveränderungen oder untypische Zellen vor. Die eigentliche Diagnose kann aber erst nach weiteren Untersuchungen gestellt werden. 

Bei einer Scheidenspiegelung wird eine größere Gewebeprobe genommen. Meistens werden Sie dafür schnellstmöglich zu einer Dysplasiesprechstunde oder zur Ambulanz einer spezialisierten Frauenklinik überwiesen. 

Pap V: 
Hier wurden tatsächlich Zellen eines bösartigen Tumors nachgewiesen und eine Krebsdiagnose ist sehr wahrscheinlich. Aber auch bei Pap V wird in jedem Fall bei einer Scheidenspiegelung eine größere Gewebeprobe genommen, denn der Abstrich allein ist noch keine Krebsdiagnose! Sie werden für die weitere Untersuchung zu einer Dysplasiesprechstunde oder zur Ambulanz einer spezialisierten Frauenklinik überwiesen.

Übrigens: Das bedeuten die Buchstaben auf dem Pap-Abstrich

Die Münchner Nomenklatur III ermöglicht Ärztinnen und Ärzten, den Befund genauer zu beschreiben und anzuzeigen, aus welchem Gewebe die entnommenen Zellen stammen. Hier sind einige wichtige Buchstaben und ihre Bedeutung:

  • p: steht für Plattenepithelzellen der Schleimhaut
  • g: weist auf glanduläre (Drüsenzellen) Veränderungen hin
  • e: zeigt an, dass Veränderungen in den Endometriumzellen vorliegen, die aus dem Inneren der Gebärmutter stammen
  • x: deutet auf „unklare“ Veränderungen hin

Was mache ich, wenn ich noch weitere Fragen habe?

Sollten Sie unsicher sein oder weitere Fragen, zögern Sie nicht, diese mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin zu besprechen. Denn Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte können am besten beurteilen, wie sich das Ergebnis auf den weiteren Behandlungsweg auswirkt. Denken Sie daran: Eine offene Kommunikation ist der erste Schritt zu Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden!

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